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Bevor es zu spät ist - Landes- und Bundesregierung müssen sich für einen effektiven Schutz der Ostsee einsetzen

PE 28.08.2008

Zur Veröffentlichung des WWF-Ländervergleichs bezüglich der Schutzmaßnahmen für die Ostsee, erklärt Rainder Steenblock, grüner Bundestagsabgeordneter aus Schleswig-Holstein:

Den Regierungen der Anrainerstaaten wurde von Seiten des WWF ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt. Sie glichen „Ärzten, die dem todkranken Patienten Ostsee trotz eindeutiger Diagnose die rettende Medizin verwirken“, so Jochen Lamp, Leiter des WWF-Ostseebüros in Stralsund. Die Maßnahmen zum Schutz der Ostsee seien in allen neun Anrainerstaaten nach wie vor „mangelhaft“ bis „ungenügend“.

Die Arten- und Lebensvielfalt des sensiblen Ökosystems der Ostsee steht auf dem Spiel. Eine starke Überdüngung, die Einleitung von Giften wie Quecksilber, Cadmium und Dioxin, eine verheerende Fischereipolitik und eine zunehmende Belastung durch die Schifffahrt haben unter anderem dazu geführt, dass heute bereits ein Sechstel des Meeresbodens der Ostsee tot ist.

Deutschland schnitt lediglich am besten unter den Schlechten ab. Lobeshymnen wären völlig verfehlt. Insgesamt reichen die bisherigen Bemühungen zum Schutz der Ostsee bei Weitem nicht aus. Ein Umdenken ist dringend erforderlich. Die Ostsee kennt keine nationalen Grenzen. Nur durch eine effektive Zusammenarbeit aller Anrainerstaaten im Rahmen der EU-Meerespolitik ist ihre Rettung möglich. Will man auch in Zukunft an schleswig-holsteinischen Stränden unbedenklich baden, müssen sich Landes- und Bundesregierung verstärkt für einen effektiven Schutz der Ostsee einsetzen.

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