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„Europäischen Tag der Meere“ am 20. Mai auch in Deutschland feiern

Zur Einführung des „Europäischen Tag der Meere“ erklärt Rainder Steenblock, Bundestagsabgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen aus Schleswig-Holstein:

Bereits im letzten Jahr erinnerten wir die Bundesregierung an die Forderung der Europäischen Kommission, am 20. Mai 2009 den „Europäischen Tag der Meere“ in allen Mitgliedsländern der EU - auch in Deutschland - zu begehen. Geschehen ist seitdem nichts. Während in vielen Ländern der Europäischen Union und in mehreren Bundesländern Deutschlands dieser Tag genutzt wird, um öffentlich die Bedeutung unserer Meere zu würdigen und gleichzeitig auf ihren kritischen Zustand aufmerksam zu machen, weigert sich die Bundesregierung, einen solchen Tag auch in Deutschland zu begehen. Die Begründung, warum ein solcher Tag nicht in Deutschland eingeführt werden kann, ist abstrus: Da man sich bereits an den Feierlichkeiten auf europäischer Ebene beteilige, seien keine zusätzlichen Kapazitäten in Deutschland mehr frei. Diese Begründung macht deutlich, welchen Stellenwert der Schutz unserer Meere bei der derzeitigen Bundesregierung genießt und ist peinlich für ein Land, das seinen heutigen Wohlstand maßgeblich der Nutzung der Meere verdankt.

Unsere Meere sind akut gefährdet, die Bedrohungen mannigfaltig: Durch Einleitungen aus der Landwirtschaft, eine massive Überfischung, ansteigende Lärmverschmutzung der Unterwasserwelt, zunehmende Schiffsemissionen, Munitionsaltlasten und Bebauung in Küstennähe geraten die sensiblen Ökosysteme weiter unter Druck. Jetzt ist die Zeit zu handeln. Wir müssen das Bewusstsein für das maritime Erbe Europas und für die Notwendigkeit eines effektiven Schutzes unserer Meere schärfen. Die Forderung der Europäischen Kommission, in allen Mitgliedsländern der Europäischen Union den 20. Mai jeden Jahres als "Europäischen Tag der Meere" zu begehen, unterstützen wir ausdrücklich. Die Bundesregierung fordern wir noch einmal mit Nachdruck dazu auf, diesen Tag endlich auch in Deutschland einzuführen und angemessen zu gestalten. Die Bundesregierung sollte ihr Interesse daran, unser maritimes Erbe nachhaltig zu schützen, endlich erkennen.

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