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A20: Pannenserie reißt nicht ab

Zur Kostenexplosion beim Bau der A20 erklärt der grüne Bundestagsabgeordnete aus Schleswig-Holstein, Rainder Steenblock:

Die Pannenserie reißt nicht ab: Erst in den vergangenen Tagen wurde bekannt, dass sich die Eröffnung des Autobahnabschnitts der A20 zwischen Lübeck und Geschendorf aufgrund von bis zu 6 cm hohen und bis zu 30 cm breiten Asphalt-Blasen verschiebt. Der bereits eingeladene Verkehrsminister Tiefensee musste – höchstpeinlich für das Kieler Verkehrsministerium – wieder ausgeladen, die feierliche Eröffnung der Autobahn verschoben werden. Während der Sprecher des Kieler Verkehrsministeriums im Zusammenhang mit der A20 von „leichten Wölbungen“ schwadronierte, sprechen die Medien, wenn das Teilstück der A20 gemeint ist, inzwischen nur noch von der „Buckelpiste“.

Nun erreicht uns die nächste Hiobsbotschaft im scheinbar nicht enden wollenden verkehrspolitischen Schauermärchen: Die für das Autobahnstück ursprünglich veranschlagten Kosten in Höhe von 39 Millionen Euro haben sich innerhalb der fünfjährigen Planungs- und Bauphase auf stolze 80,6 Millionen – allein für die Straße – mehr als verdoppelt.

Wir fassen zusammen: Das Verkehrsministerium Schleswig-Holsteins baut ein 16 Kilometer langes Autobahnstück, bei dem sowohl Kosten als auch Fahrbahndecke explodieren und welches bis heute nicht befahrbar ist. Statt einer feierlichen Eröffnung durch Bundesverkehrsminister Tiefensee stehen nun ein langjähriger Rechtsstreit mit offenem Ende und ein möglicherweise kräftiger Aufschlag für den Steuerzahler ins Haus.

Angesichts der Äußerung des Bundesverkehrsministeriums, dass es – außer den beiden auf der A20 östlich und westlich von Lübeck – bundesweit keine weiteren Fälle einer vergleichbaren Blasenbildung auf Autobahnen gäbe, ist das Kieler Verkehrsministerium vollends der Lächerlichkeit preisgegeben.

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