Meeresumwelt-Symposium in Hamburg: Meere konsequent schützen

PE 28.05.2008
„Auf der Tagesordnung des 18. Meeresumwelt-Symposiums in Hamburg stehen Nutzung und Schutz der Meere. Auf dem Spiel steht die Gesundheit der Ökosysteme im Meer“, umreißt Rainder Steenblock, grüner Bundestagsabgeordneter aus Schleswig-Holstein, den Handlungsbedarf, der sich mit Blick auf den Zustand der Meere ergibt.

„Fischerei, Öl- und Gasförderung, Sandabbau, Schiffsverkehr und Schadstoffeinträge beeinflussen und schädigen unsere Meere. Doch statt in die Bewahrung der Meeresumwelt zu investieren, gibt die Bundesregierung viel Geld für deren Verbauung und Beeinträchtigung aus“, kritisiert Steenblock: „Fehmarnbeltbrücke und Ostseepipeline sind Negativ-Beispiele einer verfehlten Politik, welche die Ziele des Klima- und Meeresschutzes torpediert. Statt endlich die Überdüngung in der Landwirtschaft einzudämmen, blockiert Landwirtschaftsminister Seehofer die Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik und treibt die Ostsee in den Dünger-Tod.

Die Meere werden nicht durch Ankündigungen und Appelle geschützt. Wirklich glaubwürdig wird die Bundesregierung nur, wenn sie sich endlich selbst beim Wort nimmt und den Kurswechsel in der EU-Agrarpolitik unterstützt, alternative Antriebstechniken in der Schifffahrt fördert, strenge Fangquoten fordert, Programme zur Müllentsorgung an Land und Konzepte zum Umgang mit Munitionsaltlasten auf dem Meeresgrund vorlegt und ökologisch fragwürdige Großprojekte beerdigt, die den Lebensraum Ostsee gefährden.“

Hintergrund: Seit gestern und noch bis heute Abend diskutieren in Hamburg internationale Fachleute auf Einladung des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie über aktuelle Probleme und einen besseren Schutz für Flora und Fauna in Nord- und Ostsee. Konkret geht es um die Meerespolitik der EU, die Auswirkungen der Schifffahrt auf das Klima, das Eindringen neuer Arten in Nord- und Ostsee und um Möglichkeiten einer umfassenden Meeresüberwachung.

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