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PE 07.06.2006 Schluss mit dem illegalen Export von Asbest-Schiffen in Billiglohnländer

Zur drohenden Verschrottung der "Norway" in Indien erklärt Rainder Steenblock, Sprecher für Schifffahrt und Häfen:

 

Das ausgediente Kreuzfahrtschiff "Norway", in dem rund 900 Tonnen Krebs erregendes Asbest verbaut sind, hatte im März letzten Jahres unter einem Vorwand Deutschland verlassen und soll nun in Indien abgewrackt werden. Nachdem das Schiff in Bangladesch aufgrund der hohen Kontaminierung abgewiesen wurde, hat Indiens oberstes Gericht der "Norway" die Einfahrt in indische Gewässer gestattet.

 

Mit dieser Entscheidung droht die Gefahr einer unsachgemäßen Verschrottung des Schiffes, bei der eine Vielzahl giftiger Substanzen freigesetzt wird. Trotz des Verbots der Basel Konvention, kontaminierten Metallschrott zu exportieren, ist die Abschiebung von hochverseuchtem Schiffsschrott aus OECD-Ländern in rohstoffarme asiatische Länder gängige Praxis. Erst Mitte Februar wurde der ebenfalls asbestverseuchte Flugzeugträger "Clemenceau", der schon auf dem Weg nach Indien war, nach Frankreich zurückgeholt. Statt Arbeiter und Umwelt in Billiglohnländern weiterhin unzumutbaren Gefahren auszusetzen, ist es jetzt endlich an der Zeit, eine menschen- und umweltfreundliche Abwrackindustrie in Europa aufzubauen. Damit könnte Deutschland als Unterzeichnerstaat der Basel Konvention seiner Verantwortung für Gesundheits- und Umweltschutz bei der Entsorgung von Giftmüll gerecht werden.