PE 21.09.2006 Genraps: Seehofer ist doch Genhofer

Anlässlich der Abstimmungen im EU-Agrarministerrat über die Zulassung von gentechnisch verändertem Raps erklärt Rainder Steenblock:

 

Es ist vollkommen unverständlich, warum Landwirtschaftsminister Horst Seehofer dem Zulassungsantrag für gentechnisch veränderten Raps der Firma BAYER zugestimmt hat.

 

Damit zählt Deutschland zu den Befürwortern der Gentechnik in Europa. Nur sechs Länder haben für die Zulassung votiert, alle anderen 19 EU-Länder haben gegen die Zulassung gestimmt oder sich enthalten.

 

Jetzt entscheidet die EU-Kommission, weil es im Ministerrat weder eine qualifizierte Mehrheit für noch gegen die Raps-Zulassung von Bayer gab. Bisher hat sie in diesen Fällen jedem Zulassungsantrag - egal wie viele Länder Einsprüche erhoben hatten - zugestimmt.

 

Die Einschränkung der Zulassung auf Import und Verwendung in Futtermittel ist reine Makulatur, denn natürlich landen die Produkte der Tiere, die diesen Raps gefressen haben, doch beim VerbraucherInnen. Und wegen der Lücke in der EU-Kennzeichnungsverordnung haben die VerbraucherInnen keine Chance, sich gegen diese Produkte zu entscheiden.

 

Eine breite Mehrheit der Bevölkerung ist gegen den Einsatz von Gen-Technik in der Landwirtschaft. Gerade die jetzt immer wieder auftauchenden Funde von Gen-Reis (LLRice601 von Bayer), der selbst in den USA nicht zugelassen ist, in deutschen Supermärkten, zeigt, das der Bereich der Gen-Technik in der Landwirtschaft nicht konrollierbar ist.