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Hamburger Senat bremst Weltnaturerbe Wattenmeer aus

PE 08.01.2008

Der Hamburger Senat verzögert die Anmeldung des Wattenmeers als Weltnaturerbe der Unesco. Mitarbeiter der Wirtschaftsbehörde wollen mögliche Hindernisse für die geplante Elbvertiefung entdeckt haben.

„Nun, wo es Ernst wird, tritt der Hamburger Senat auf die Bremse“, kritisiert Rainder Steenblock, Sprecher für Schifffahrt und Häfen der grünen Bundestagsfraktion. „Der Hamburger Senat scheint erhebliche ökologische Folgen der geplanten Elbvertiefung für das Wattenmeer zu befürchten, anders ist die Kehrtwendung nicht zu erklären. Unverständlich ist, warum die Wirtschaftsbehörde ihre Bedenken kurz vor Toresschluss der Unesco anmeldet. Offenbar will der Senat den Druck auf Niedersachsen und Schleswig-Holstein erhöhen, ihre Kritik an der geplanten Elbvertiefung zurückzuziehen.“

Um den Antrag fristgerecht bis zum 1. Februar bei der Unesco (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) einreichen zu können, müssen die Regierungschefs von Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen bis Mitte Januar unterzeichnen.

Schon im Jahr 2001 hatte der damalige rot-grüne Senat die Bewerbung des Wattenmeers als Weltnaturerbe beschlossen. Damit hatte die Hansestadt noch vor Schleswig-Holstein und Niedersachsen die Voraussetzungen für eine Nominierung zum Welterbe geschaffen.

„Dass gerade der Hamburger Senat nun der Bremser ist, ist peinlich für die Hansestadt und für den Ersten Bürgermeister Ole von Beust, der sich doch als oberster Klimaschützer der Bundeskanzlerin profilieren wollte. Erst das Ja zum Kohlekraftwerk Moorbug, jetzt das Nein zum Weltnaturerbe Wattenmeer – Ole von Beust und Klima- und Naturschutz, das passt einfach nicht zusammen“, so Rainder Steenblock.

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