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Elbvertiefung erhöht Risiko von Schiffsunfällen

PE 21.02.2008

Zur Havarie auf der Elbe in der Nähe der Elbinsel Lühesand (Kreis Stade) erklärt Rainder Steenblock, MdB:

Maschinenschaden, Grundberührung, Unterbrechung des Schiffsverkehrs: schlimmere Folgen sind beim jüngsten Schiffsunfall auf der Unterelbe zum Glück ausgeblieben. Mit der geplanten Elbvertiefung würde die Gefahr von Schiffsunfällen weiter steigen. Dann werden Schiffe dieser Größenordnung noch häufiger, schneller und schwerer beladen durch das enge Fahrwasser bewegt. Um diese auf Kurs zu halten, sind höhere Mindestgeschwindigkeiten erforderlich. Gefahren entstehen durch höheren Wellenschlag, durch Manövriereinschränkungen aufgrund höherer Strömungsgeschwindigkeiten und bei Unfällen durch Austritt von Öl oder Chemikalien.

Angesichts der rasant wachsenden Seeverkehre ist in den kommenden Jahren eine stetige Zunahme des Schiffsverkehrs auf der Elbe zu erwarten. Neben der Erhöhung des Anteils von Großcontainerschiffen steigt das Gefahrenpotenzial insbesondere durch die Zunahme von Gefahrguttransporten. Für die Containerschifffahrt ist es schon heute eng auf der Elbe: 2007 gab es 13.002 Schiffsbewegungen auf der Unterelbe, 2003 waren es noch 8.187. Mit den Schiffszahlen ist in den vergangenen Jahren auch die Zahl der Havarien gestiegen. Navigationssicherheit und Havariewahrscheinlichkeit sind auch für Reeder wichtige Einflussgrößen. Noch gibt es weder Geschwindigkeits- noch Treibstoffbeschränkungen auf der Elbe. Weitere Risiken für Mensch, Natur und Wirtschaft durch eine völlig überflüssige und unbegründete Maßnahme wie die Elbvertiefung einzugehen, ist unverantwortlich.

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