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PE 01.12.2006 Für die umweltfreundliche Stromversorgung von Schiffen in Häfen

Zur Debatte im Bundestag über die umweltfreundliche Stromversorgung von Schiffen in Häfen erklärt Rainder Steenblock, Sprecher für Häfen und Schifffahrt

 

Schiffsemissionen belasten nicht nur die Meeresumwelt, während der Liegezeiten produzieren die Abgase der Dieselmotoren in den Häfen Lärm und schlechte Luft. In Hafenstädten sind sie für bis zu 90 Prozent der Belastung mit giftigen Schadstoffen wie Stickoxide und Schwefeloxide verantwortlich. Wenn wir die Schiffe während ihrer Liegezeit in den Häfen mit Landstrom versorgen, gewinnen alle: Weniger Abgase bedeuten saubere Luft, die Hafenanrainer freuen sich über Lärmschutz und die Stadtwerke profitieren vom zusätzlichen Stromabsatz.

 

Mit unserem Antrag "Umweltfreundliche Stromversorgung von Schiffen in Häfen unterstützen" fordern wir die Bundesregierung auf, der Empfehlung der Europäischen Kommission zu folgen und die Landanschlussversorgung in Häfen zu prüfen. Lübeck macht es vor: In einem EU-Projekt wird an der Einrichtung eines ersten Landanschlusses gearbeitet. Die Bundesregierung sollte die Chance nutzen, in Kooperation mit Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern die Initiative für umweltfreundlichen Seeverkehr in Deutschland und der Europäischen Union zu ergreifen. Die Bundesregierung sollte auch international eine Vorreiterrolle übernehmen und sich bei der Überarbeitung des "Internationalen Übereinkommens zur Verhütung von Meeresverschmutzung durch Schiffe" dafür stark machen, die Steckdose im Hafen zum internationalen Standard zu machen.

 

Mit der Landanschlussversorgung lässt sich der Ausstoß an Kohlenmonoxid auf nahezu Null, der von Kohlendioxid und Stickoxiden um mehr als die Hälfte reduzieren. Die weltweiten Schiffsemissionen werden bis zum Jahr 2010 auf die Größenordnung von 75 Prozent aller an Land verursachten missionen ansteigen, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Auftrag der Europäischen Kommission herausgefunden. Bereits heute werden rund 95 Prozent des inter-kontinentalen Warenaustausches über See abgewickelt, Tendenz steigend.