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PE 21.07.2006 <br> Illegal exportierte asbestverseuchte Ex-SS Norway zurückholen

Anlässlich der bevorstehenden Entscheidung des Obersten Gerichtshofs Indiens

über das Schicksal der ehemaligen SS Norway erklärt Rainder Steenblock, Sprecher

für Schifffahrt und Häfen:

 

Deutschland muss das ehemalige asbestverseuchte Kreuzfahrtschiff "Norway"

zurückholen. Als Unterzeichnerstaat des "Basler Übereinkommens über die

Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle" muss

Deutschland sicherstellen, dass Schiffe umweltfreundlich abgewrackt werden.

Dieser Verpflichtung sind die zuständigen bremischen Behörden offensichtlich im

Falle der ehemaligen "SS Norway" nicht nachgekommen.

 

Bereits im März letzten Jahres haben die Grünen die Behörden Bremens und

Bremerhavens auf die drohende Verschrottung der asbestverseuchten "SS Norway" in

einem Billiglohnland hingewiesen. Damals lag die "SS Norway" bei der Lloyd-Werft

in Bremerhaven. Unter dem Vorwand, das Schiff für notwendige Reparaturen nach

Asien zu bringen, erlaubten die bremischen Behörden, dass dieser gefährliche

Giftmüll den Hafen am 23. Mai 2005 verlassen durfte. Eingetroffen ist nun wie

befürchtet, dass das Schiff umlackiert und umbenannt in "SS Blue Lady" doch zum

Abwracken nach Südasien geschickt wurde. Nun soll das Schiff offensichtlich im

traurig berühmten Alang/Indien abgewrackt werden. Eine Entscheidung des Obersten

Gerichtshof Indiens steht für Ende Juli 2006 aus.

 

Deutschland darf nicht zulassen, dass die ehemalige "SS Norway" in einem

Billiglohnland mit nur unzureichenden Anforderungen an den Arbeits- und

Umweltschutz abgewrackt wird. Die Schiffe werden dort direkt am Strand von kaum

geschulten Arbeitern in Handarbeit zerlegt. Eine Vielzahl an Gefahrstoffen und

giftigen Substanzen werden dabei freigesetzt, denen Mensch und Natur ungeschützt

ausgesetzt sind. Aufgrund dieser Belastung erkranken viele Arbeiter an tödlichen

Krankheiten.